Sehr geehrte Lehrkräfte, liebe Freund:innen und Unterstützer:innen von DigiBitS,
wir wünschen Ihnen ein gesundes, ereignisreiches und erfolgreiches Jahr 2023. Auf dass Ihre Wünsche in Erfüllung gehen und Sie Ihre Ziele erreichen. Wir bei DigiBitS haben im neuen Jahr viel vor:
- Wir werden unsere Initiative Schule gegen Fake News voranbringen, gemeinsam mit unseren Partnern myDigitalWorld, Weitklick, Medien in die Schule und fragFINN. Wir arbeiten zurzeit intensiv an Unterrichtsmaterialien, an Workshops, an Interviews mit Partnern und an unserem Aktionstag im Mai.
- Wir werden, in Kooperation mit der Zukunft Digitale Bildung gGmbH, den DsiN-Digitalführerschein (DiFü) um einen DiFü für Lehrkräfte erweitern. Im E-Learning-Portal DiFü können Sie bereits jetzt Ihr Wissen zu spannenden Themen der digitalen Welt testen, prüfen und zertifizieren lassen. Zu Beginn des Schulhalbjahres 2023, in wenigen Wochen, wird es einen Bereich für Lehrkräfte geben, in dem sie - jederzeit und von jedem Ort aus - sich selbst fortbilden können, zum Beispiel zu Themen wie Geräte und Apps im Unterricht, soziale Netzwerke, Cybermobbing, Fake News und Hate Speech, Gamification, Datenschutz, Jugendmedienschutz oder digitale Unterrichtsmethoden.
- Wir werden werden neue Unterrichtsmaterialien zu Themen der Medienbildung entwickeln. Freuen Sie sich auf Tooltipps zum Einsatz von KI im Unterricht.
- Wir werden unsere Fortbildungen für Lehrkräfte zukünftig an Fortbildungsinstituten in ausgewählten Bundesländern anbieten.
- Wir werden neue Formate entwickeln, mit denen sich zukünftig Partnerschulen bundesweit und regional untereinander vernetzten können, bei Bedarf auch mit unseren Kooperationspartnern aus der Medienpädagogik.
- Wir werden unsere Website übersichtlicher und interaktiver gestalten, sodass Anmeldeprozesse (zum Beispiel für Workshops und Aktionstage) einfacher werden.
Soweit unsere Vorsätze für das neue Jahr. Wollen Sie uns bei unseren Vorhaben, bei der Entwicklung neuer Formate und Unterrichtsmaterialien oder bei unserer Initiative Schule gegen Fake News unterstützen? Wollen sie als bestehender oder neuer Kooperationspartner bei DigiBitS mitwirken und Ihre Angebote uns oder unseren Partnerschulen vorstellen? Schreiben Sie uns. Wir erläutern Ihnen gerne die Vorteile einer Zusammenarbeit mit DigiBitS. Wir wollen DigiBitS insgesamt weiterentwickeln. Wir wollen unsere Angebote ausbauen und an Ihre Bedarfe und Wünsche anpassen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung und Mitwirkung.
Welches Thema der Medienbildung treibt Sie gerade um? Was ist das Thema 2023, das DigiBitS aufgreifen sollte? Welche Angebote, welche Formate vermissen Sie bei DigiBitS? Mit wem sollte sich DigiBitS mehr vernetzen? Und sollte es wieder mehr Präsenzveranstaltungen geben?
Wir haben zu Beginn des Jahres ein paar Fragen an Sie und bitten Sie, diese kurz und knapp zu beantworten. Bitte nehmen Sie sich dafür ca. 5 bis 10 Minuten Zeit. Bedenken Sie: Nur wenn wir wissen, was Ihre Wünsche und Interessen sind, können wir im Verlauf des Jahres darauf gezielt eingehen.
Übrigens: Beim Ausfüllen des Fragenbogens werden keine persönlichen Daten erhoben. Sie müssen keine Cookies akzeptieren, diese werden gar nicht erst angelegt. Auch Ihre IP-Adresse wird nicht gespeichert. Die Beantwortung der Fragen erfolgt somit völlig anonym und sorgenfrei. Seit Wochen treibt Schulen, Universitäten, Bildungs- und Wissenschaftspolitiker:innen nur noch ein Thema um: ChatGPT. Auch im Twitterlehrerzimmer wird über ChatGPT hitzig diskutiert.
Worum geht es überhaupt?
Das US-Unternehmen OpenAI hat vor kurzem den KI-Bot ChatGPT veröffentlicht. Als Sprachmodell kann ChatGPT unzählige Sprachverarbeitungsaufgaben lösen. Die künstliche Intelligenz kann Texte generieren, vereinfachen, zusammenfassen, übersetzen und vieles mehr. ChatGPT kann Fragen beantworten und Programm-Code ausgeben. Das einzige, was ChatGPT dazu braucht, ist eine Aufforderung dazu, per Text- oder Spracheingabe. ChatGPT nutzt unzählige Daten, um Ergebnisse zu produzieren. Zurzeit steht ChatGPT in der Version 3 zur Verfügung. Version 4 soll mit Verbesserungen daherkommen. Die Nutzung von ChatGPT ist zurzeit kostenfrei. Man geht davon aus, dass zukünftig die Nutzung nur noch bei Zahlung einer Gebühr möglich ist.
Übrigens: Sollten Sie ChatGPT nutzen wollen und sich registrieren, so müssen sie eine Handynummer angeben. Diese landet dann auf den OpenAI-Servern in den USA. Beachten Sie auch, dass ChatGPT in letzter Zeit häufiger überlastet war und zeitweise offline genommen wurde. Auch die Möglichkeit der Registrierung wurde zeuiiitweise eingeschränkt.
Was kann ChatGPT für Lehrkräfte leisten? - ChatGPT bietet zahlreiche Potentiale, um Lehrkräfte zu entlasten. ChatGPT kann
- Unterrichtsverläufe oder Unterrichtseinheiten mitsamt didaktischer Methoden generieren, sofern Inhalte und Ziele zuvor der KI mitgeteilt wurden.
- Texte zum Einsatz im Unterricht formulieren: Regeln, Abläufe, Beschreibungen, Erklärungen, Kurzgeschichten, Gedichte und vieles mehr.
- Übungs- oder Prüfungsaufgaben formulieren, Tests oder Klassenarbeiten vorbereiten, passend zu Texten und Lernzielen, die man ihm zuvor mitgegeben hat.
- Einladungen zu Schulfesten, Elternabenden, Rundschreiben an Eltern und vieles mehr formulieren.
- sogar Programmiercode ausgeben, z.B. für eine völlig neue Lernapp.
- Skripte für Lernvideos zusammenstellen.
- als Suchmaschine genutzt werden. Statt Informationen zu googeln können Lehrkräfte ChatGPT für ihre Recherche nutzen oder Fragen stellen.
Was kann ChatGPT für Schüler:innen leisten?
Im Grunde kann ChatGPT jede Aufgabe im Unterricht und jede Hausaufgabe lösen. Denn auf jede Frage weiß ChatGPT eine Antwort.
- Ein Interpretation eines Gedichts schreiben? Ein Essay oder eine Facharbeit schreiben? Das erledigt ChatGPT in Sekunden.
- ChatGPT kann sogar nachträglich den Ausdruck verbessern oder den Aufsatz kürzen.
- ChatGPT kann Texte in Fremdsprachen übersetzen und Grammatikregeln von Fremdsprachen erklären.
- Selbstverständlich kann ChatGPT rechnen und Rechenwege präsentieren, Experimente erklären, Vorgänge in der Natur beschreiben und historische Ereignisse darstellen.
Was kann ChatGPT nicht?
ChatGPT ist ein Bot, eine Maschine. Die KI hat wie jede Maschine keinen Willen. Sie folgt keiner Emotion, keiner Moral, keiner Ethik, keiner Politik. Und sie kann nur die Daten verarbeiten, die ihr vorliegen. Liegen zu wenige Daten vor, sind sie Ergebnisse lückenhaft oder oberflächlich. Möglicherweise gibt ChatGPT gar falsche Ergebnisse aus, wenn sie Daten verarbeitet, die fehlerhaft sind. Auch auf die Eingabe kommt es an: Eine zu simple Aufforderung an ChatGPT produziert nur oberflächliche Ergebnisse. Bei der Nutzung von ChatGPT kommt es also darauf an, die richtige Frage zu stellen. Das kann für Schüler:innen eine Herausforderung sein.
Welche Risiken bietet ChatGPT für die Schule und den Unterricht?
Wir von DigiBitS haben genau das ChatGPT gefragt und folgende Antwort erhalten:
Schüler können möglicherweise dazu neigen, sich auf ChatGPT zu verlassen, anstatt selbstständig zu lernen und ihr Wissen zu vertiefen. Es ist wichtig, dass Schüler lernen, selbstständig zu denken und Probleme zu lösen, anstatt sich immer auf ChatGPT zu verlassen. Ein weiterer Nachteil ist, dass ChatGPT möglicherweise nicht immer in der Lage ist, komplexe Fragen oder Anfragen zu beantworten.
Wir stimmen dieser Selbstkritik von ChatGPT zu. Es ist ein zentraler Unterschied für das Lernen, ob man selbst durch Nachdenken und Überlegen zu einem Ergebnis gekommen ist oder ob man eine KI gefragt hat. Das bedeutet aber nicht, dass man ChatGPT verbieten sollte. Im Gegenteil: Es lohnt sich, selbst nachzudenken, zu einem Ergebnis zu gelangen und dann die eigenen Ergebnisse mit denen der KI zu vergleichen. Das wäre übrigens auch eine hervorragende Aufgabe für den Unterricht.
ChatGPT in der Unterrichtspraxis
Eine interessante Einsatzmöglichkeit von ChatGPT im Unterricht zeigt ein Video des NDR aus einem Gymnasium. Im Beitrag untersuchen die Schüler:innen ein von ChatGPT formuliertes Liebesgedicht und vergleichen dieses mit Liebesgedichten von Schriftstellern. Im Beitrag wird deutlich, dass ChatGPT offensichtlich lyrische Schwächen hat.
Einen erhellenden Artikel zu Nutzung von ChatGPT in der Schule hat die Medienpädagogin Nele Hirsch auf der Plattform ebildungslabor.de zusammengestellt.
Was gibt es bei DigiBitS zum Thema?
DigiBitS wird in den kommenden Wochen Tooltipps zum Thema "Künstliche Intelligenz in Schule und Unterricht" veröffentlichen. In diesen werden wir nicht nur ChatGPT und die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht vorstellen, sondern auch weitere KI-Tools wie beispielsweise Jasper AI oder Jenni AI. ChatGPT ist sprachbasiert, kann also keine Bilder aus Texten heraus genieren. Das kann allerdings Stable Diffussion. Und mit Synthesia ist der Erstellung von Erklärvideos ganz ohne Video- und Schnittkenntnisse ein Kinderspiel. Sie brauche nur einen Text eingeben, Synthesisa erledigt den Rest. D wie Digital - Der Podcast des DsiN-Digitalführerscheins
Kinder verbringen mittlerweile viel Zeit im Netz. Bei dem riesigen Angebot ist es manchmal nicht leicht, die Übersicht zu behalten und vor allem auf die Sicherheit und den Schutz der Kinder zu achten. Tipps zur Onlinesicherheit von Kindern gaben kurz vor Weihnachten Elisabeth Gries von Avast und Sebastian Scherl von Cloudflare in der neuen Folge des DiFü-Podcasts „D wie Digital“. weitklick-Online-Webinar: Verschwörungserzählungen in der Schule professionell begegnen
Termin: 26. Januar 2023, 15:00 - 16:30 Uhr bei: Zoom mit: Anna Müller und Hamid Mohseni von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin
Verschwörungserzählungen werden immer offener geäußert und finden durch Eltern und Schüler*innen aber auch Lehrkräfte und Pädagog*innen Eingang in den Schulalltag. In diesem Webinar geht es deshalb darum, wie Verschwörungserzählungen aufgebaut sind und welche bekannten Akteure und Narrative es gibt. Dabei wird darauf eingegangen, mit welchen Mitteln und Aktionsformen verschwörungsideologische Akteure gezielt die Auseinandersetzung an Schulen tragen. Abschließend werden anhand konkreter Beispiele gemeinsam Reaktionsmöglichkeiten auf verschwörungsideologische Vorfälle erarbeitet. Community-Call des Forums Bildung Digitalisierung: Kompetenzerwerb und digitale Fachdidaktik in der Grundschule
Das Forum Bildung Digitalisierung bietet den ersten Community Call des Jahres an. Im Fokus: das digital gestützte Lehren und Lernen und der Kompetenzerwerb in der Grundschule.
Termin: 2. Februar 2023, 16:00- 17:00 Uhr bei: Edudip mit: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Anna Fröhlich und weiteren Gästen
Das Forum Bildung Digitalisierung schreibt:
Mit dem Gutachten "Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule" skizziert die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) Empfehlungen und Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Grundschule. Im Mittelpunkt des Gutachten stehen die Diagnose und Förderung grundlegender sprachlicher und mathematischer Kompetenzen als eine der zentralen Herausforderungen. Ausgehend von den Empfehlungen der SWK möchten wir uns im Community Call gemeinsam mit Vertreter:innen aus Bildungspraxis und Wissenschaft austauschen: Welche Kompetenzen müssen Schüler:innen in der Grundschule erwerben? Wie sieht eine gute digitale Fachdidaktik aus, die den Erwerb von Basalkompetenzen fördert? Wie gestaltet sich das Spannungsfeld zwischen Basalkompetenzen und digitalisierungsbezogenen Kompetenzen im Primarbereich? Und welche Möglichkeiten bieten sich mit Blick auf die digitale Diagnostik zur Erhebung der Lernstände der Schüler:innen? Wir laden Sie herzlich zu diesem ersten Community Call im neuen Jahr ein und freuen uns auf eine spannende Diskussion!
Wir freuen uns ebenfalls und werden beim Call dabei sein. Unser nächster Schulbrief erscheint am 14. Februar. Sie möchten Ihre Veranstaltung oder Ihre Angebote im DigiBitS-Schulbrief bewerben? Schreiben Sie uns.
Mit den besten Grüßen
Ihr DigiBitS-Team |